ThinClients sind graphische Terminalarbeitsplätze mit Farbbildschirm, Tastatur und Maus, die keine Festplatte besitzen und keiner lokalen Software-Installation bedürfen. Sie sind platzsparend und besitzen in der Regel auch keine Lüfter, so dass sie - ideal für den Unterrichtseinsatz - absolut geräuschlos sind. Wer sich aufmerksam in großen Betrieben umsieht, wird bald entdecken, dass diese Lösung inzwischen im professionellen Bereich weit verbreitet ist (ich habe sie in großen Möbelhäusern bei der graphischen Planung von Kücheneinrichtungen gesehen, bei Kassensystemen, Autovermietungen u.ä.).
Natürlich ist ein solches System, bei dem alle Programme aller Nutzer ausschließlich auf dem Server laufen, nicht so schnell, wie beim Zugriff auf eine einzelne Workstation, aber alles was im Unterricht vermittelt werden muss (ITG, Informatik) lässt sich problemlos damit erledigen. 30 mal Textverarbeitung, Grafikprogramme, Compileraufrufe, Mailprogramme, Internetsurfen ist ohne Probleme gleichzeitig möglich und die Schüler finden dabei noch Gelegenheit nebenbei Tetris zu spielen. Lediglich bei der Videobearbeitung an mehreren Arbeitsplätzen zur gleichen Zeit gelangt man schnell an die Grenzen der Konzeption.
Aber die Vorteile überwiegen eindeutig: Die Arbeitsplätze sind sehr preiswert, sie können jederzeit ersetzt werden, ohne dass irgendwelche Software installiert werden muss, sie sind extrem zuverlässig, Schülerhände können ihnen nichts anhaben. Alle Software muss nur einmalig auf dem Server installiert werden und steht dann sofort auf allen Arbeitsplätzen zur Verfügung. Gleiches gilt für jede Änderung an der Konfiguration des Systems, es ist problemlos erweiterbar, da nur weitere Thin Clients an das Netz angeschlossen werden müssen.
Die Lösung gibt es für Unix-(Sun)-Systeme, für Windows und für Linux, wobei die meisten ThinClients sowohl in Linux- als auch in Windowsumgebungen eingesetzt werden können. Für Schulen scheint ein Linux-Sever die beste Variante zu sein, denn hier müssen wegen des Einsatzes der open Source Software keine Lizenzbeschränkungen beachtet werden, Softwarekosten fallen in der Regel insgesamt nicht an.
Schematische Darstellung: Abb. "Rechneranlage und Vernetzung"
Für jeden der beiden Räume steht ein Server zur Verfügung, wobei die Heimatverzeichnisse auf dem Hauptserver liegen und beide Server über NIS und NFS miteinander gekoppelt sind.
Ein dritter Raum mit 13 Arbeitsplätzen ist ausschließlich mit ThinClients ausgestattet. Für ihn steht ein weiterer gekoppelter Server zur Verfügung. Über zwei DSL-Leitungen werden die Zugriffe auf das Internet verteilt. In einem vierten Raum mit ebenfalls 13 Arbeitsplätzen kommen Rechner mit einer lokalen Linux-Installation zum Einsatz, die als Workstation oder als X-Terminal mit einem Zugriff auf den Hauptserver verwendet werden können.
Im Nebengebäude hat der Fachbereich Kunst noch eine Rembo-basierte Rechnerinstallation (Senatsprogramm).
Es wurde eine Serverinstallation von Ubuntu (LTS 6.06) verwendet. Diverse Softwarepakete wurden zusätzlich zur umfangreichen Standardausstattung installiert (Open Office, Firefox, Thunderbird, bluefish, acrobat, Scribus, Gimp, xfig, xv, xpaint, gnuplot, php5, mysql, python, sun-java, GNU-Pascal, haskell (hugs) und vieles mehr).
Alte Rechner (Linux) dienen als Router für die Internetzugänge. Ein W-LAN steht zur Verfügung. Mit Hilfe von zwei UPS-Geräten (unterbrechungsfreie Stromversorgung) werden alle Server sicher betrieben.
Als ich 2006 von Suse-Linux auf Ubuntu umgestiegen bin, habe ich mir einen Notizzettel angelegt, auf dem ich notiert habe, was nun anders ist. Diesen Notizzettel (ich bitte die äußere Form zu entschuldigen) finden Sie hier: Notizzettel.
Hier die wenigen Dinge, die erforderlich sind, um aus einem Ubunto-Server einen Terminalserver (für X-Terminals) zu machen:
In der Datei /etc/gdm/gdm.conf
Abschnitt [xdmcp],
Zeile
Enable=true   statt Enable=false
Soll der Server im Textmodus arbeiten in /etc/init.d/gdm ändern:
start-stop-daemon --start --quiet --oknodo --pidfile $PIDFILE --name gdm $SSD_ARG -- $CONFIG_FILE >/dev/null 2>&1 || log_end_msg 1
hinter den beiden Strichen nach $SSD_ARG einfügen: --no-console
neu booten.
Auf dem PC muss der administrator mit regedit (im dos-Fenster) folgender Eintrag geändert werden:
/HKEY_LOCAL_MACHINE/SYSTEM/CurrentControlSet/Services/Netlogon/Parameters
requiresignorseal = 0 (statt 1).
Über die Systemsteuerung wird System aufgerufen und als erstes der Rechnername geändert. Er muss mit einem Namen, der für den PC auf dem Server eingerichtet wurde, übereinstimmen. (Auf dem Server ist dazu das Programm smbpasswd (mit dem Parameter -a und -m) und useradd (name\$) geeignet zu benutzen). Nun unbedingt den PC neu starten!
HKLM\System\CCS\Services\LanmanWorkstation\Parameters
DWORD DomainCompatibilityMode = 1
DWORD DNSNameResolutionRequired = 0
Arbeiten am Server:
den PC in Hosttable eintragen 192.168.10.34 x-termyy
adduser -a x-termyy\$
smbpasswd -a -m x-termyy
Nun erfolgt der Beitritt zur Windows-Domäne. Über Systemsteuerung, System tritt man mit seinem PC bei. Dafür muss man auf dem Server auch root als Sambabenutzer eingetragen haben:
root muss unter linux (passwd) und unter samba (smbpasswd) das gleiche passwort haben: smbpasswd -a root
Nach diesem Benutzer wird bei dem Beitritt von Windows gefragt! War die Operation erfolgreich, so können alle auf dem Server (mit adduser UND smbpasswd) angelegten Benutzer sich am Windows-PC anmelden, haben Zugriff auf den Drucker des Servers und das Heimatverzeichnis.
Das erforderliche Script, das in /root/ubuntu installiert wird, finden Sie HIER. Mit dem Befehl crontab -e trägt root noch folgendes ein:
15 3 * * * /root/ubuntu/windows_neu
Die Windows-Sicherheitskopie erzeugt man sich als root im Verzeichnis /root/ubuntu mit dem Befehl:
umount /dev/sda1
dd if=/dev/sda1 of=win.sik